Oldenburger - Fuchs - 1,62 Stockmass - *2004
Typvolle, dynamische Stute. Eine der letzten Enkelinnen des topvererbers Grande.
Einer der bedeutendsten Hengste der Hannoveraner Zucht werden sollte. Der knubbelige, kurzlinige Graf-Sohn rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen aber schon recht bald. Aus der Wirkungszeit in Achim (Nähe Bremen) gingen drei seiner bedeutendsten Hengstssöhne hervor: Graphit, Gralsritter und Glander. Der kernige Graphit wurde seinerseits ein hochklassiger Vererber und brachte die geschätzten Privatbeschäler Gloster, Grannus, Gundstein I und Grundstein II sowie den Warendorfer Landbeschäler General I als bedeutendste Söhne. Der stark gebaute und etwas typlose Gralsritter dagegen führte lange ein Schattendasein und kam erst im hohen Alter zu Weltruhm durch seine excellent springenden Kinder (u.a. der gekörte Grandeur/Thomas Frühmann; dreifacher Sieger im Deutschen Springderby). Der mächtige Glander war HLP-Sieger und hatte züchterisch große Chancen, wobei er nicht alle Hoffnungen erfüllte. Er empfahl sich auch durch seine Bruderschaft zum Olympiapferd Grande Giso/Johan Heins und brachte der Zucht den Springpferdemacher Gletscher.
Aus der Achimer Schaffensperiode des Grande resultieren auch der in Belgien zu hohen Ehren gelangte Hengst Goldfalk und die internationalen Springstuten Graciosa/Peter Sünkel und Gute Sitte 2/Eric Wauters sowie der braune Wallach Grande/Paul Schockemöhle. 1967 wurde Grande umstationiert nach Landesbrück, damals wie heute einer der führenden Stationen im Einzugsbereich des Landgestüts Celle. Auch hier hat er vom Fleck weg zu überzeugen vermocht: Aus dem ersten Jahrgang (1968) stammte der antrittsstarke Fuchs Grunewald, der analog Graphit lange als Aktionstraber bei den Celler Hengstparaden brillierte. Grunewald hat sowohl Dressur- wie auch Springpferde für höchste Ansprüche gezeugt, getreu seinem Vater Grande und seinem Halbbruder Graphit, wobei das Olympiapferd Grunox /Monica Theodorescu sein bekanntester Nachkomme im Sport war. Die Grunewald-Söhne Grenadier und Grandseigneur, beide aus Halbblutstuten gezogen, waren bzw. sind gefragte Vererber. Der vielseitig veranlagte und ausgesprochen typbrillante Grenadier hätte züchterisch wesentlich mehr Einfluß nehmen können. Er war aber einerseits unglaublich deckfaul und andererseits nicht sonderlich fruchtbar. Ein Kriterium, das er leider auch an Töchter und Söhne weitergegeben hat. Der gekörte Grenadier-Sohn Golfstrom I, mit Ann-Kathrin Kroth 1990 WM-Goldmedaillengewinner mit der deutschen Mannschaft, hat sehr schlecht befruchtet und schied insofern schon früh aus der Zucht aus.
Ein sehr bedeutender Grande-Sohn aus der Landesbrücker Periode wurde der Fuchs Garibaldi II, der zum Spitzenvererber avancierte, leider aber schon 14jährig einging. Eine ganze Reihe an Spitzensportpferden vermochte Grande in Landesbrück zu stellen, so u.a. Grandison und Galapagos/beide mit G. Grillo, Gratulant 2/Gerd Wiltfang, Santa Gruz/W. Bettinger und zahlreiche mehr. Das derzeit erfolgreichste Dressurpferd weltweit, Gigolo FRH/Isabell Werth, ist über den ansonsten negativ eintaxierten Graditz ein Grande-Enkel. Grande war der erste und bisher einzige Hengst dem die niedersächsiche Gestütsverwaltung aufgrund seiner großen Verdienste das Gnadenbrot gewährte, welches er zwei Jahre fraß, ehe er 1989 im 31. Lebensjahr abtrat.
Der 1993 geborene De Niro begeisterte bereits bei seiner Körung 1995 in Verden und gehörte zu den begehrtesten Hengsten des Hengstmarktes. Ein Jahr später absolvierte der Rappe seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf mit dem höchsten Dressurergebnis. Reitmeister Dolf-Dietram Keller bildete ihn bis zur Grand Prix-Reife aus. 2001 wurde De Niro Deutscher Meister der Berufsreiter, 2003 gewann er das Deutsche Dressurderby in Hamburg. Seit 2006 wird er erfolgreich von der jungen Reiterin Theresa Wahler vorgestellt. De Niros Mutter Alicante war selbst mit Susanne Pahl, der Tochter der Züchterin, bis Klasse M erfolgreich. Sie wurde nur kurz in der Zucht eingesetzt. Eindrucksvolles Ergebnis: Ihre vier Söhne feiern im Sport Erfolge, zwei von ihnen, De Niro und sein rechter Bruder Dimension wurden gekört.
De Niro gibt seine hohe Rittigkeit und Bewegungsstärke sowie Typ und Ausdruck an seine Kinder weiter. 1.341 Nachkommen sind im Hannoveraner Verband registriert. 14 seiner 22 gekörten Söhne sind in das Hengstbuch 1 eingetragen, 99 Töchter wurden mit der Staatsprämie ausgezeichnet. 123mal war De Niro Vater eines Verdener Auktionsfohlens, 109mal Vater eines Auktionspferdes. 434 Nachkommen mit Placierungen im Viereck bis Klasse S führen zu einem Zuchtwert in der Dressur von 147 Indexpunkten. Groß ist De Niros züchterischer Einfluss über seine Söhne. Der Celler Landbeschäler Dancier war Körungs- und Prüfungssieger. Desert Moon und De Janeiro waren jeweils Reservesieger in Verden. De Noir gehört in Dänemark zu den gefragtesten Vererbern. Auf der Mutterseite ist De Niro ebenfalls begehrt. Tochter De Nira brachte mit Hotline den Siegerhengst der Körung 2005, der als teuerster jemals über eine Verbandsauktion verkaufte Hengst für Furore sorgte. Donner de Nero ist Mutter des Reservesiegers der Körung 2007, Fürst Nymphenburg, der die Hengstleistungsprüfung der Landbeschäler 2008 in Adelheidsdorf gewonnen hat.
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